Samstag, 14. Dezember 2024
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Fehler in Lauterbachs Klinik-Atlas gefährden Patienten

Operation: Ärzteteam im OP-Saal

Eine Woche nach Start des Klinik-Atlas aus dem Bundesgesundheitsministerium verdeutlicht sich immer mehr, dass dieser „Transparenzatlas“ zahlreiche Fehler und veraltete bzw. falsche Daten aufweist, die die Patientinnen und Patienten erheblich in die Irre führen können. Dazu erklärt die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) Prof. Dr. Henriette Neumeyer:

„Lauterbachs Klinik-Atlas erfüllt leider nicht ansatzweise sein Versprechen, mehr Transparenz in der Krankenhausbehandlung zu schaffen. Im Gegenteil, zahlreiche falsche und fehlende Daten leiten Patientinnen und Patienten massiv in die Irre. Zum jetzigen Zeitpunkt müssen wir den Informationssuchenden leider raten, den Atlas mit größter Vorsicht zu behandeln, unbedingt Rücksprache mit den behandelnden Ärzten zu halten und auf eine bewährte Plattform zurückzugreifen. Das Bundesgesundheitsministerium fordern wir auf, Fehler so schnell wie möglich zu korrigieren und den Atlas mit einem Hinweis auf noch zu behebende Fehler zu versehen.“

Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG): Klinik-Atlas fehlerhaft

Die DKG führt mehrere krasse Beispiele auf, in denen falsche Daten verzeichnet wurden. In der Stellungnahme heißt es weiter:

„Für uns als DKG sind die sich abzeichnende Fehlerhaftigkeit und die Falschinformationen des Bundes-Atlas kein Grund zur Freude, beschädigen sie doch das Vertrauen in Gesundheitsinformationen. Das Deutsche Krankenhausverzeichnis wird als verlässliche und bei Patientinnen und Patienten beliebte Größe weiterhin online sein, gleicht aber nicht die immense Irreführung dieses neuen, steuerfinanzierten Verzeichnisses aus, das sich Transparenz auf die Fahnen geschrieben hat, aber in der Realität Patientinnen und Patienten falsche Sicherheit suggeriert.“

Die DKG weiter: „An der fehlerhaften Realität des Klinik-Atlas zeigt sich ein weiteres Mal, welche Folgen die Konfrontationspolitik des Bundesministers hat. Auch bei diesem Atlas hat er bewusst auf die Zusammenarbeit mit den Krankenhäusern verzichtet. Dabei hätte man gemeinsam im Vorfeld die Suchmaschine auf Fehler prüfen können.“

Weitere Informationen:

Redaktioneller Hinweis:
Das Deutsche Krankenhausverzeichnis war bis vor wenigen Wochen über viele Jahre auf der Gesundheitsinformations-Website des Bundesgesundheitsministeriums eingebunden. Dieses hat den Vertrag im vergangenen Jahr mit Verweis auf fehlende Haushaltsmittel gekündigt. Tatsächlich ist geschah dies aber vor dem Hintergrund der geplanten Krankenhaus-Reform, die Schließungen von Kliniken plant.

Eine weitere Berichtersttattung ist geplant, erfordert aber viel Vorarbeit und Recherchen.