Dienstag, 19. März 2024
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Zucker-Brexit mit Limonaden

Großbritannien mit Zuckersteuer

Die Verbraucherorganisation Foodwatch teilte am Dienstag mit, dass ab 6. April 2018 Getränkehersteller in Großbritannien den Zuckergehalt ihrer Limonaden senken. Coca-Cola senkr den Zuckergehalt bei seinen Marken Fanta und Sprite für den britischen Markt von 6,9 auf 4,6 beziehungsweise von 6,6 auf 3,3 Gramm pro 100 Milliliter. Auch der Konzern Britvic, Branchenzweiter in Großbritannien, und weitere Hersteller senken die Zuckergehalte.

Eine in Großbritannien eingeführte Steuer, die chon im März 2016 angekündigt wurde, tritt am 6. April in Kraft. Versteuert werden Getränke mit mehr als fünf Gramm Zucker je 100 Milliliter, bei mehr als acht Gramm wird eine noch höhere Abgabe fällig.

Zum Vergleich: In Deutschland enthalten Fanta und Sprite neun Gramm Zucker pro 100 Milliliter, in Österreich sind es über zehn Gramm.

Hersteller ersetzen Zucker durch Süßstoffe

Neben Coca-Cola und Britvic haben auch der Orangina-Hersteller Lucozade Ribena Suntory und die Handelsunternehmen Lidl und Tesco gehandelt, und die Rezepturen ihrer Getränkemarkten geändert. Der Nestle-Konzern kündigte an, dass drei seiner Limonaden ab April weniger als fünf Gramm Zucker enthalten werden.

Weitere Kritik von Foodwatch

Foodwatch kritisiert, dass viele Hersteller den Zucker durch Süßstoffe ersetzten. Änderungen sollten aber darauf abzielen, den Süßgeschmack zu verringern, um der Gewöhnung bei jungen Menschen entgegenzuwirken, forderte die Organisation.

Luise Molling von Foodwatch erklärte: „Das Beispiel Großbritannien zeigt: Herstellerabgaben auf Zuckergetränke entfalten eine deutliche Lenkungswirkung und können zu einer drastischen Zuckerreduktion führen.“

Hoher Zuckerkonsum und stark gezuckerte Getränke können Übergewicht und Diabetes vom Typ 2 fördern, vor allem Kinder und Schulkinder können so schon frühzeitig erkranken. Bei Süßstoffen sind allerdings auch gesundheitliche Wirkungen bei übermässigen Konsum nicht ausgeschlossen.