Donnerstag, 28. März 2024
Home > Berlin > Große Trauer um Seeed-Frontmann Demba Nabé

Große Trauer um Seeed-Frontmann Demba Nabé

Demba Nabé

Demba Nabé, Frontmann der elfköpfigen Reggae- und Dancehall-Band Seeed, ist im Alter von 46 Jahren gestorben. Wie sein Anwalt Christian Schertz bestätigte, starb Nabé am Donnerstag im Alter von 46 Jahren. Die Todesursache ist bisher nicht bekannt. Der Anwalt hat darum gebeten aus Rücksicht von Anfragen abzusehen.

Demba Nabé wurde 1972 in Berlin-Buch geboren. Laut.de schreibt zu seiner Biografie: „Buch, das verpflichtet ja geradezu zu lyrischen Ambitionen. Seit 1989 schreibt Demba Theaterstücke, die teilweise mit Hilfe kleiner Finanzspritzen seitens des Landes Berlin realisiert werden. Unter eigener Regie fließen persönliche Geschichten und seine Musik in die Theaterproduktionen ein.

Letztere setzt sich am Ende durch. Demba spielt am Berliner Theater Zan Pollo, konzentriert sich aber zunehmend auf Gesang, seine Klarinette, auf Songwriting und auf Tanz. Offenbar bricht sich auch sein Erbe Bahn: Dembas Mutter unterrichtet in der Schweiz und in Amerika, sein Vater bekleidet in Guineas Hauptstadt Conakry den Posten des Bildungsministers. Ein Lehrberuf bietet sich also an: Demba schult an der Hanns Eisler-Hochschule für Musik Sänger im Fach Tanz.“

Unter dem Namen Boundzound verwirklichte er auch eigene Musikprojekte.

Nabé gehörte neben Peter Fox und Dellé zu den Frontmännern der elfköpfigen Berliner Band Seeed. Deren Musikmix setzt sich aus Reggae- und Dancehall-Elementen zusammen. Ob die für 2019 angekündigte Tour stattfinden wird, ist noch offen.

Hendryk Proske, MDR KULTUR-Musikredakteur, schrieb in seinem Nachruf:

„Seeed waren ein Kollektiv. Elf gleichberechtigte Musiker, Bläser, Drummer, DJ, alle hatten gleichen Anteil am Erfolg. Und vorn: Drei Rapper, Sänger, Entertainer, Tänzer, Fox, Dellé und Demba. Seeed werden nie wieder unter dem bekannten Schlachtruf „S3ed“auftreten: denn ein E bei Seeed fehlt.“

Vor allem ihre Hymne „Dickes B“ machte die Band bekannt, in der sie ihrer Heimatstadt eine musikalische Liebeserklärung widmeten. Der musikalische und poetische von Gegensatz von hart und leicht zugleich prägt viele Songs der Band, die das Lebensgefühl der Berliner Musikszene kurz nach der Wendezeit wie kaum eine andere Band prägte.

Der frühe Tod von Demba Nabé reißt eine schmerzliche Lücke, bei seinen Freunden, bei der Band „Seeed“ und in der Berliner Musikszene.